Freitag, 28. Januar 2011

Lochreihe oder wie kommen die Löcher in's Strickmuster

Für Lochmuster brauchts natürlich Löcher, aber wie kommen die in die Strickarbeit?
Nun, die Schere ist nicht wirklich die Lösung dafür.
Dafür gibts natürlich eine Technik, die ich euch hier anhand einer Lochreihe zeige.

Solche Lochreihen können Teil eines Muster sein, sind aber auch praktisch um Bändel durch zu ziehen. Man spricht auch davon eine Lochtour zu machen.

In einem Strickdiagramm würde das so aussehen.


Das Diagramm zeigt drei Reihen von der rechten Seite.
Die erste Reihe ist eine Rückreihe (links gestrickt) und wir machen nun die zweite Reihe die eine Hinreihe ist.


Die Randmaschen sind gestrickt und wir stricken nun die eigentliche Lochreihe.
Fürs erste Loch fassen wir mit der rechten Stricknadel den Faden von hinten her auf.


Zack, haben wir einen Umschlag auf der Nadel. Damit unsere Maschenzahl gleich bleibt stricken wir nun ein Abnehmen, also zwei Maschen rechts zusammen.


Und haben nun einen Umschlag und eine Masche auf der Nadel.


Jetzt wieder ein Umschlag, also den Faden von hinten her auf die rechte Nadel holen


und danach zwei Maschen rechts zusammenstricken.


Immer schön im Wechsel einen Umschlag und ein zusammengestricktes Abnehmen bis die Reihe zu Ende ist. Das wars eigentlich schon fast.


Aber wie man die Umschläge abstrickt ist nicht jedem Anfänger gleich klar, also zeig ich das grad auch noch.

Die normalen Maschen gewohnt links stricken.


Den Umschlag schauen wir eigentlich wie eine normale Masche an, will heissen wir stechen ganz normal von rechts her in den Umschlag


und holen den Faden wie gewohnt für eine linke Masche und ziehen ihn durch den Umschlag.


Wenn wir nun den Umschlag von der linken Nadel gleiten lassen sehen wir dass wir eine Loch gestrickt haben.


Nicht so schwierig, oder? Die ganze Reihe so fertig stricken.
Und schon ist die Lochreihe erkennbar.


Umdrehen und wir sehen wie sie vorne aussieht.


Ein paar Reihen drüber gestrickt noch schöner erkennbar.


Es gibt eine schöne Variante für eine Lochtour die ich gerne auch noch zeige.
Im Strickmusterdiagramm wird sie so gezeigt.


Auch hier sehen wir drei Reihen von der rechten Seite, die erste ist eine Rückreihe.

Das heisst ich hab die letzte Rückreihe rechts gestrickt und nun vorne eine Reihe linke Maschen.


Nun folgt die eigentliche Lochtour die genau gleich geht wie oben gezeigt.
Also ein Umschlag


und zwei Maschen rechts zusammenstricken.


Immer schön im Wechsel


Bis die Reihe zu Ende ist.


Nun folgt die Rüchreihe, die, wie wir auf dem Diagramm sehen, vorne linke Maschen ergeben muss. Das heisst wir stricken rechts.

Die normale Masche ist rechts abgestrickt


und der Umschlag wird genau gleich wie eine normale Masche auch rechts gestrickt.



Umschlag von der Nadel gleiten lassen.


Auch wenn so kein Unterschied zu sehen ist


die ganze Reihe so fertig stricken, also alles rechts.


Die Überraschung kommt nach dem Wenden.


Unsere Lochreihe hebt sich schön plastisch ab.
Nach einigen glatt rechts gestrickten Reihen noch schöner erkennbar.
So haben wir nicht einfach nur Löcher sondern gleich eine schmückende Lochreihe.


Hier seht ihr beide Lochreihen übereinander, unten die rechts gestrickte, die ich zuerst gezeigt habe. Darüber die mit den linken Reihen.


Auch von hinten sehen sie nicht ganz gleich aus. Die erste Variante unten schmiegt sich mehr ins Strickbild ein, die zweite Variante oben zeichnet sich deutlich ab.


Na, ist doch gar nicht so eine Hexerei Löcher zu stricken? Oder umstricken wir die Löcher? Eigentlich egal, Hauptsache sie fransen nicht aus. Und das tun unsere gestrickten garantiert nicht.