Ganz oft brauchen wir für unsere Strickwerke eine Kordel. Sei es als Bändeli zum Schliessen oder als Schlaufen für Verschlüsse oder Gürtel. Taschenhenkel kann man derart stricken und was euch sonst noch so einfällt.
Die lassen sich ganz einfach stricken, was viel schneller geht als mit der Strickliesel. Auch kann man sie verschieden dick stricken. Von zwei bis sieben Maschen ist alles möglich.
Hier seht ihr drei I-Cords
Die ganz links ist mir nur zwei Maschen gestrickt, was eine wunderschöne Vier-Kant-Schnur ergibt. Daneben eine mit vier und eine mit sechs Maschen.
Und warum der Name I-Cord? Nun ganz ausgesprochen bedeutet das Idiotenschnur, was sich aber weder auf die Strickerin noch das Resultat, sondern die Herstellung bezieht. Denn alles was man dafür neben anschlagen und abketten können muss, sind rechte Maschen.
Man braucht 2 Strumpfnadeln und natürlich Wolle.
Warum Strumpfnadeln?
Weil wir unbedingt Nadeln brauchen, die an beiden Enden eine Spitze haben. Das haben zwar Rundnadeln auch und zur Not gehts auch damit. Aber mit den Strumpfnadeln sind wir technisch im Vorteil, was ihr gleich sehen könnt.
Ich will eine I-Cord mit vier Maschen stricken und hab mir die Maschen mal angeschlagen.
Nun sind wir am linken Ende der Nadel wo sich die Maschen nur durch Wenden abstricken liessen. Das würde dann aber auch nicht eine runde Kordel sondern einen flachen Streifen ergeben.
Deshalb bringen wir die Maschen nun ans andere Ende.
Wir schieben die Maschen rüber bzw. einfach die Nadel zurück bis die Maschen am rechten Ende der Nadel sind und kommen so in die Ausgangsposition um zu stricken.
Unsere Wolle hängt jetzt an der letzten Masche. Aber das bekümmert uns nicht.
Wir stricken ganz normal die erste Masche rechts ab.
Nach der ersten Masche ist unsere Wolle nun auch am "richtigen" Ort.
Die restlichen Maschen auch noch rechts stricken.
Jetzt sind wir wieder am "verkehrten" Ende der Nadel.
Also schieben wir die Geschichte wieder nach rechts.
Immer nach diesem Ablauf vorgehen: Abstricken - Maschen ans andere Ende schieben.
Reihe um Reihe. So lange bis unsere Kordel die nötige Länge hat. Danach abketten oder die Maschen zusammen ziehen, ganz nach Belieben.
Wenn wir unsere I-Cord von hinten anschauen, zeigt sich, dass es da eine kleine Lücke gibt. Logisch mit dieser Technik.
Die lässt sich aber ausgleichen. Macht dies aber besser erst, wenn ihr eure Kordel fertig gestrickt habt, um das Risiko eines ungleichmässigen Maschenbildes auszuschliessen.
Die Kordel langziehen bringt schon einiges.
Danach die Kordel zwischen den Fingern rollen macht sie noch gleichmässiger.
Ich verwende auch lieber eine halbe bis ganze Nadelstärke kleiner um die I-Cord zu stricken. Das ergibt zum Schluss dasselbe Maschenbild wie am Strickwerk.
Die Fäden kann man mit einer spitzen Wollnadel reinziehen und dabei ein bisschen die Maschen anstechen. Aufpassen dass sie nirgends rauskommt! Wenn der Faden lang genug eingezogen ist rausstechen und den Faden ein bisschen rausziehen, abschneiden und die Kordel wieder lang ziehen.