Freitag, 22. April 2011

Aus Eins mach Zwei (Masche verdoppeln)

Maschen zunehmen lässt sich auch anders als verschränkt aus dem Querfaden eine Masche herausstricken indem man eine Masche verdoppelt.

Da wo wir ein Zunehmen wünschen stricken wir erst die Masche ganz normal rechts,


lassen aber die "alte" Masche auf der linken Nadel hängen.


Wenn wir nun einfach nochmals rechts abstricken würden würde es sich als eine Masche auflösen, deshalb stricken wir das zweite Mal rechts verschränkt ab.
Also wie zum links stricken einstechen


und die Schlinge durchziehen.


Jetzt lassen wir die Masche von der linken Nadel gleiten.
Seht ihr die zusätzliche Masche auf der rechten Nadel?


Hier hab ich schon zwei Reihen drüber gestrickt, findet ihr die Zunahme?


Schwer zu sehen gell? Hab sie eucht deshalb farblich hervorgehoben.


Mit der Verdoppelung lassen sich auch gut Maschen an der Kante zunehmen, also die Randmasche verdoppeln.

Welche Zunahmeart man wählt hängt ein bisschen vom Strickstück sowie dem Strickmuster ab, einfach testen. Das Verdoppeln bevorzuge ich vor allem bei krausrechts sowie an der Kante. In glattrechts gestrickten Stücken mache ich lieber das Zunehmen mit dem Querfaden, also verschränkt herausstricken weil es weniger sichtbar ist.
Aber auch hier gilt, jeder nach seinem Gusto.

Eine weitere Variante von Randmaschen

Es gibt neben dem Kettmaschenrand noch eine andere Variante eine Kante mit schönen Maschen zu stricken. Diese möcht ich gerne in Bildern zeigen.

Die letzte Masche, also Randmasche wird links abgehoben, d.h. wir stechen in die Masche wie zum links stricken ein, der Faden ist vor der Nadel.


Die Masche wird aber nicht gestrickt sondern lassen wir auf die rechte Nadel rübergleiten, also einfach abgehoben.


Strickstück wenden, der Faden muss hinter der Arbeit sein.


Nun stricken wir diese Masche rechts ab, also von vorne einstechen


und den Faden als neue Masche durchziehen.


Jetzt ist die Randmasche schon zu erkennen.


Jetzt schon diese Randmasche anziehen bringt nix weil sie sich sofort wieder lösen würde. Deshalb stricken wir die nächste Masche mustergemäss, hier rechts.


Jetzt können wir haltbar nachziehen. Dazu die Randmasche mit Daumen und Zeigefinger fassen und daran ziehen, dabei zieht sich die zweitletzte Masche der Vorreihe enger.


Die langezogene Masche durch Ziehen am Faden vom Zeigefinger anziehen und zwar richtig feste. Die dritte Masche darf ruhig auch noch sehr straff angezogen gestrickt werden.


So bekommen wir eine schöne Kante mit Maschen die nicht lottrig sind.


Vielleicht fällts euch auf, die Maschen sind verschränkt trotz normal rechts abstricken. Das liegt daran dass wir die letzte Masche nur abheben. Als Kante ist das besser.
Unverschränkt (dafür die Randmasche verschränkt abstricken) gibt es keine feste Kante, wird aber gerne für die Patchwork-Strickerei eingesetzt weil sie sich daran gut neue Maschen herausstricken lassen. Das Nachziehen ist aber genau gleich wie gezeigt empfehlenswert.

Zusätzlich Maschen an der Kante anschlagen

Bei einigen Strickstücken kann der Fall eintreten dass man seitlich zusätzliche Maschen anschlagen muss. Das ist gar keine Hexerei wenn man die richtige Technik verwendet. Gut machbar ist es mit Aufstricken sowohl der Variante 1 als auch Variante 2 und Aufhäkeln.

Egal mit welcher Technik ihr zusätzliche Maschen anschlagen wollt, als erstes holen wir aus der Randmasche ein Masche bzw. Schlinge heraus. Also von vorn in die Randmasche einstechen


Faden holen und eine Schlinge durch die Randmasche herausziehen.


Danach in der gewählten Technik die benötigten Maschen anschlagen.
Ich hab hier aufgehäkelt.


Danach die Maschenganz normal stricken. Weil ich aufgehäkelt hab kleben die "alte" Randmasche und erste neu aufgehäkelte Masche etwas zusammen.


Damit ich sie gut abstricken kann fixiere ich die "alte" Randmasche mit dem Mittelfinger der linken Hand und kann sie so etwas zurückhalten. So lässt sich die erste zusätzlich angeschlagene Masche auch ganz leicht abstricken.


Je nach Wollart und Anschlagstechnik ergibt es gerne ein Loch wenn man die "alte" Randmasche normal abstrickt.


Dem können wir entgegen wirken indem wir sie verschränkt stricken.


Das hält die Übergangsstelle schön zusammen.


Seht ihr, nach ein paar Reihen sieht man kein Loch und wir haben eine schöne Ecke.


Es muss nicht zwingend nötig sein die "alte" Randmasche verschränkt abzustricken. Das hängt von vielen Faktoren ab, letztendlich auch was ihr für Randmaschen gestrickt habt. Das lässt sich aber leicht erkennen. Einfach erst normal stricken und wenn es locker ausschaut lieber die Masche nochmals auflösen und dann verschränkt stricken.

Aufhäkeln (Maschenanschlag mit der Häkelnadel)

Maschen anschlagen kann man auch mit Hilfe der Häkelnadel. Ich mag diese Technik sehr weil sie eine hübsche Kante ergibt die optisch wie Abketten ausschaut. Auch ist sie toll für Tücher oder ähnliches wo wir sehr viele Maschen anschlagen müssen. Mit Aufhäkeln gibt es eine feste aber nicht harte Kante.

Man benötigt dafür neben den Stricknadeln die passende Häkelnadel. Wobei es auch mit der Stricknadel machbar ist. Zeige ich euch auch, aber der Reihe nach.

Zum Starten brauchen wir eine Anfangsmasche auf der Stricknadel in der linken Hand. Der Endfaden braucht nur so lange zu sein dass er sich gut vernähen lässt.


Nun die Häkelnadel in die rechte Hand nehmen und von vorne in die Masche einstechen


Faden holen


und die Schlinge aus der Masche ziehen. Nun sind wir bereit für die nächste Masche.


Wir holen den Faden über die Nadel


und ziehen die Schlinge durch die Masche auf der Häkelnadel.


Dabei bildet sich die zweite Masche. Anziehen, aber nicht zu stramm.


Um die nächste Masche aufhäkeln zu können müssen wir jetzt den Faden wieder hinter die Nadel bringen, also wie auf dem Bild erkennbar die Wolle unter der Nadel durch nach hinten führen.


Sorry, sieht etwas irre aus auf dem Foto, ist nur fototechnisch bedingt. Probiert ein bisschen aus wie es euch am besten geht.

Wir sind bereit für die nächste Masche.


Faden über die Nadel holen


und durch die Schlinge ziehen.


Die dritte Masche ist aufgehäkelt. Faden wieder unter der Nadel durch nach hinten führen.

So wird Masche um Masche aufgehäkelt. Wenn einige Maschen auf der Nadel sind lässt sich gut erkennen dass mit dieser Technik eine schöne Maschenreihe als Kante entsteht.


Ich persönlich hantiere ungern mit Extra-Werkzeug. Ergo hab ich versucht diese Technik mit Stricknadeln auszuführen und es lässt sich wirklich gut derart machen.

Also statt einer Häkelnadel haben wir rechts die zweite Stricknadel in der Hand. Die erste Schlinge wird rechts herausgestrickt wie beim Aufstricken. Hier hab ich schon einige Maschen aufgehäkelt.


Die Schlinge darf etwas grösser sein, denn nun schieben wir noch den Daumen zur Stricknadel da rein


holen den Faden wie für eine rechte Masche


und klemmen ihn zwischen Stricknadel und Daumen fest.


So lässt sich wunderbar die Wolle durch die Schlinge ziehen.


Natürlich muss auch hier die Wolle nach dem Anziehen der neuen Masche wieder unter der Nadel durch nach hinten gezogen werden um wieder in die Ausgangsposition zu kommen.


Die letzte Masche ist die Schlinge, die wird einfach auf die linke Nadel gehängt.(egal ob mit Häkel- oder Stricknadel aufgehäkelt wird)


In der ersten Reihe wird die Schlinge rechts abgestrickt, das ergibt eine schöne Ecke.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Nadeln strickend verschieben (bei zwei Rundnadeln) nach der Ferse

Wenn die Ferse gestrickt ist, müssen je nach dem die Maschen wieder anders auf die Nadeln verteilt werden. Das geht fast gleich wie in Teil eins beschrieben.

Ich zeug euch zuerst wie es mit einer Käppchenferse (funktioniert für alle ähnlichen Arten) weitergeht.

Die Ferse ist also soweit fertig gestrickt.


Das heisst wir sind am Rundenanfang, die Maschen je zur Hälfte auf der Holznadel.


Nun nehmen wir gleich die zuvor ruhende Metallnadel in die rechte Hand.


und stricken die zweite Hälfte Fersenmaschen.


Im Anschluss mit derselben Nadel die Maschen aus der Fersenwand aufnehmen.


Bevor wir jetzt die nächsten Maschen abstricken können müssen wir die Metallnadel etwas beweglicher machen. Dazu ziehen wir mit einer freien Nadel in der Hälfte das Seil als Schlauf heraus.


So können wir jetzt gut diese Maschen auch noch auf die Metallnadel abstricken.


Und schon haben wir die Hälfte der Maschen sauber auf der Metallnadel zusammen.


Jetzt brauchen wir die andere Rundnadel also die Holznadel.
Gut aufpassen dass nicht das falsche Ende erwischt wird!


Die Metallnadel ziehen wir natürlich noch soweit nach dass die Maschen alle auf dem Seil sind und die Nadel locker runterhängt.


Nun die restlichen Maschen von der Metallnadel noch mit der Holznadel abstricken.


Wir haben wieder ein Bild wie ein gordischer Knoten. Nicht verunsichern lassen, das ist richtig so.


Die Metallnadel darf jetzt ruhen und wir nehmen weiter mit der Holznadel die Maschen aus der Fersenwand auf.


Und schon ist es fast geschafft. Es bleiben nur noch die restllichen Maschen der Ferse zum Stricken.


Fertig! Alle Maschen auf den richtigen Nadeln und am Rundenanfang.



Bis die Ristabnahmen gemacht sind so weiterstricken. Danach können, wenn der Oberfuss gemustert ist, auch wieder wie vor der Ferse die Nadeln strickend verschoben werden.

Bei der Bumerangferse erübrigt sich das Verschieben wenn der Oberfuss gemustert ist, weil es sogar leichter geht zum Stricken. Eventuelle ein Maschi einhängen um den Rundenanfang zu bezeichnen.

Ich mache bei der Bumerangferse zuvor eine Ristzunahme, weshalb danach auch wieder Abnahmen nötig sind. Damit das ein schönes Strickbild ergibt, möcht ich die Maschen wieder so auf den Rundnadeln haben wie vor der Ferse.

Ich bin hier also am Ende der Ferse und die ist in der Hälfte der Maschen.
Gleich zum Rundenbeginn nehm ich die zweite Rundnadel (Metall) zum Abstricken


und stricke die zweite Hälfte der Fersenmaschen.


Nun wieder wie oben beschrieben von der Metallrundnadel eine Schlaufe in der Mitte herausziehen


und die Nadel zurückstossen


damit wir abstricken können.


Diese Maschen stricken.


So sieht unsere Arbeit jetzt von oben aus.


Jetzt brauchen wir die andere also Holznadel.


Unbedingt gut kontrollieren dass nicht das falsche Ende erwischt wird!


Die nächsten Maschen stricken


und schon ist der Knoten gelöst.


Jetzt brauchen nur doch die letzten Maschen abgestrickt zu werden


Fertig! Maschen richtig auf die Nadeln verteilt und wieder am Rundenanfang.



Wenn ich den Oberfuss mustere wechsle ich nach den Ristabnahmen wieder in die Maschenverteilung wie für die Ferse.

Das ist die ganze Hexerei. Auch wenns auf den Bildern leicht irre aussieht, versucht es, denn im Tun ist es logisch und nachvollziehbar.